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Du bist dialysepflichtig, möchtest sportlich aktiv sein, bist dir aber nicht sicher welche Sportarten die richtigen für dich sind? In diesem Artikel besprechen wir wichtige Informationen rund um das Thema Sport und Dialyse.  
Here's what you need to know
Das solltest du wissen
Ecco cosa c'è da sapere
Voici ce qu'il faut savoir
Esto es lo que debe saber
  • Sport ist besonders für Menschen an der Dialyse empfehlenswert, um dein körperliches und mentales Wohlbefinden zu steigern und wirkt sich zusätzlich aufgrund des Schwitzens positiv auf deine Trinkmengenbeschränkung aus  
  • Besonders sind für dich Sportarten geeignet, die moderat deine Ausdauer und deine Muskelkraft steigern – auf Extremsportarten solltest du hingegen eher verzichten  
  • Auch Sport mit Shunt ist kein Problem – achte nur darauf, ihn optimal zu schützen 
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Hast du, bevor du an die Dialyse gekommen bist, gerne Sport getrieben? Möchtest du das auch während deiner Behandlung weiter tun, bist dir aber nicht ganz sicher, was es bei Dialyse und Sport zu beachten gibt? Vielleicht hast du dir aber auch erst kürzlich vorgenommen, ein aktiveres und gesünderes Leben zu führen. Die folgenden Überlegungen helfen dir vielleicht ein bisschen dabei, die für dich passende Sportart für einen aktiven Lebensstil mit Dialyse zu finden.  

Wieso ist Sport für Menschen an der Dialyse besonders vorteilhaft? 

Regelmäßige Bewegung spielt im Allgemeinen eine wesentliche Rolle, wenn es um die Erhaltung der Gesundheit geht. Die Gründe dafür sind vielfältig: 

Sport macht dich fit und leistungsfähiger 

Für dialysepflichtige Personen ist Sport von besonderer Relevanz. Aber wieso ist das so? Durch eine gestörte Nierenfunktion und den dadurch verminderten Abbau von Stoffwechselprodukten, nimmt naturgemäß auch die Leistungsfähigkeit ab.  Durch regelmäßige Bewegung kannst du aktiv gegensteuern und damit deinem Körper dabei helfen, seine Fitness und Leistungsfähigkeit zu verbessern.  

Indem du aktiv bleibst und regelmäßig Sport treibst, gewinnst du an Muskelkraft und verbesserst deine Koordination. Starke Muskeln stärken und stützen deine Knochen sowie deinen Bewegungsapparat. Du verbesserst gleichzeitig auch die Sauerstoffaufnahme aus dem Blut in deine Körperzellen, sodass du dich nicht so schnell schlapp fühlst und deinen Körper bestmöglich mit Energie versorgen kannst. Deine Gefäße und Organe werden so optimal mit Sauerstoff versorgt. Neben einer Verbesserung deiner Herzleistung, können auch die Blutdruckwerte und damit dein Bedarf an Blutdruckmedikamenten gesenkt werden.   

Sport wirkt sich positiv auf deine mentale Gesundheit aus 

Wie du vermutlich schon oft gehört hast, sind deine körperliche und deine emotionale Gesundheit eng miteinander verbunden.  Sport oder regelmäßige, körperliche Aktivität können ein Ventil für Stress sein. Konkret bedeutet das, dass dir Sport dabei helfen kann, Stress zu regulieren und besser mit ihm umzugehen. Stress kann aber nicht nur durch Sport, sondern beispielsweise auch durch Schlaf besser reguliert werden. Die körperliche Aktivität kann dir interessanterweise auch dabei helfen, deine Schlafqualität zu verbessern. Das hilft dir, neue Kraft für den nächsten Tag zu tanken.  

Schwitzen lockert deine Trinkmengenbeschränkungen 

Außerdem bringt Sport einen weiteren schönen Nebeneffekt mit sich: Körperliche Aktivität führt oft auch dazu, dass du vermehrt schwitzt. Durch das Schwitzen verlierst du Flüssigkeit, die du dann durch Getränke oder Mahlzeiten, zusätzlich zu deiner normalen täglichen Trinkmenge, zu dir nehmen kannst. Trinken kann bekanntlich für viele mit Nierenversagen eine der größten Herausforderungen sein. Menschen, die sportlich aktiv sind oder in die Sauna gehen haben oft das Gefühl, dass die Trinkmengenbeschränkung tendenziell für sie eher einfacher handzuhaben ist. Sie schwitzen einfach mehr und können deshalb mehr Flüssigkeit über Getränke zu sich nehmen.  

Das sind doch alles super Neuigkeiten, oder? Stellt sich nur noch die Frage, wie du am besten mit dem Sport starten kannst und welche Sportarten am besten für sich geeignet sind. Das wollen wir uns nun im Folgenden anschauen.  

Wie kann ich anfangen, meine Fitness zu verbessern?  

Wichtig ist vor allem, dass du dich nicht übernimmst. Niemand erwartet von dir, dass du dein Bewegungsverhalten von heute auf morgen komplett umstellst. Fange langsam an und steigere dich schrittweise. Du kannst deine Fitness beispielsweise auch über kleine Spaziergänge oder regelmäßige, kurze Episoden körperlicher Aktivität steigern. Lass den Aufzug doch einfach mal unbeachtet und wähle die Treppen oder lass das Auto bei kürzeren Strecken stehen und mache deine Erledigungen zu Fuß. Auch viele kleine Schritte führen letztendlich zu einem gesundheitlichen Fortschritt und einem aktiveren Leben. 

Welche Sportarten passen gut zu Dialyse? 

Du bist nicht so die Sportskanone, möchtest aber mit einem gesunden Maß an Bewegung starten? Im Folgenden findest du auch eine kurze Liste mit unterschiedlichen sportlichen Aktivitäten, die für dich als dialysepflichtige Person geeignet sein können:  

  • Walking, Nordic Walking in der Natur – Bei Nordic Walking unternimmt man Ausflüge in die Natur und geht dabei mit zwei Gehstöcken. Diese entlasten deinen Körper. Du bewegst dich gleichzeitig direkt an der frischen Luft!
  • Spazieren gehen – Besonders bei schönem Wetter macht das umso mehr Spaß. Der Körper kann aber auch bei bedecktem Himmel oder Nieselregen wertvolle Kraft und Vitamin D tanken.  
  • Radfahren – Durch das Radfahren bleibst du in Bewegung und kannst dir dabei ganz gezielt deinen persönlichen Intensitätsgrad aussuchen. Auch Wege ohne Steigung halten deinen Kreislauf fit! Radfahren ist außerdem besonders schonend für deine Gelenke.  
  • Qi Gong oder Yoga für seelische Stabilität, körperliche Flexibilität und starke Muskeln – Diese beiden Aktivitäten betrachten Körper, Seele und Geist als Ganzes. Sie sind perfekt, um die Ruhe und innere Ausgeglichenheit zu fördern! 
  • Entspannungstraining/mentales Training als begleitende Unterstützung – Hier geht es vor allem um die bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskeln. Die Methode kann dir dabei helfen, den Körper gleichzeitig zu kräftigen und zu entspannen.  
  • Herz-Kreislauftraining – In vielen Fitnessstudios kannst du ganz gezielt Herz-Kreislauftraining machen. Diese Art des Trainings hilft dir dabei fit zu bleiben und gleichzeitig deinen Kreislauf in Bewegung zu halten.  
  • Rehabilitationsport – Durch gezielten Rehabilitationsport kannst du deine Fitness erhöhen. Sprich am besten mit deinem Dialyseteam, vielleicht haben sie bereits Erfahrungen mit bestimmten Anbietern. 
  • Kräftigungstraining – Vorwiegend Kräftigung der Bein- und Rückenmuskulatur hilft dir deinen Körper zu stärken.
  • Lockerungsübungen für Nacken- und Schulterbereich  
  • Fußgymnastik – Trägt dazu bei, Durchblutungs- und Nervenstörungen vorzubeugen 

Hast du auch vor deiner Nierenkrankheit schon Sport gemacht und findest deine Sportart nicht in der Liste? Keine Sorge, das heißt nicht automatisch, dass die Sportart nicht für dich geeignet ist. Sprich deine:n Nephrolog:in darauf an und frage einfach nach. Gemeinsam findet ihr fast immer einen Weg, wie du dem Sport möglichst treu bleiben kannst.  

Wie sieht es mit sportlichen Extrembelastungen bei Dialyse aus? 

Von übermäßigem Leistungssport ist bei Nierenversagen und Dialysebehandlung in aller Regel eher abzuraten, da fast jeder Sport auf Hochleistungsniveau noch einmal eine übermäßige und oft ungesunde Zusatzbelastung darstellt.  Aber keine Sorge: wenn du nicht vorher schon viele Stunden pro Woche Sport gemacht hast, dann sprechen wir hier ohnehin wahrscheinlich eher von zwei unterschiedlichen “Sportwelten”.

Sport & Dialyseshuntauch das ist kein Problem! 

Wichtig beim Thema „Fit mit Dialyse“ ist für Menschen an der Hämodialyse den Shunt im Auge zu behalten. Der erweiterte Gefäß-Zugang hilft, deinen regelmäßigen Blutfluss bei der Dialyse zu erleichtern. Hast du Angst, deinen Shunt durch körperliche Aktivität zu beschädigen oder sogar zu verletzen?  Darum brauchst du dir keine Sorgen machen. Dein Dialyseteam beobachtet den Shunt durchwegs an deinen Blutwäschetagen. Sofern du ihn auch zuhause ordentlich pflegst, bei eventuellen Haut-Rötungen und Entzündungen deinen behandelndes Dialyseteam kontaktierst und das deutliche Rauschen deines Shunts zu hören ist, sollte alles in Ordnung sein.    

Wusstest du außerdem? Es gibt Shuntschutzbänder, die deinen Shunt vor allem bei sportlichen Aktivitäten optimal schützen. Das sind Stulpen, die du dir einfach über den Arm ziehen kannst und die den Shuntbereich abdecken. Das ist vor allem bei sportlichen Aktivitäten im Freien empfehlenswert, um deinen Shunt-Arm vor der Sonne und Verunreinigungen zu schützen. 

Bei körperbetonten Sportarten solltest du außerdem besonders darauf achten, deinen Shunt vor Schlägen, Stößen, Druck bzw. Einschnürung oder äußeren Verletzungen zu schützen. 

Sport & Peritonealdialyse 

Wenn du PD machst, solltest du auf intensive sportliche Aktivität verzichten, wenn deine Bauchhöhle mit der Dialyselösung gefüllt ist. Der Grund dafür ist naheliegend: Sport mit einem vollen Bauch zu treiben kann sehr unangenehm sein. Achte immer darauf, zu hohe Intensitäten und Belastungen zu vermeiden, da diese deinen Kaliumspiegel während und nach dem Training deutlich ansteigen lassen können.  

Sport bei Dialyse und Diabetes & weitere Nebenerkrankungen 

Hast du andere gesundheitliche Probleme, die zusätzlichen Einfluss auf deine körperliche Aktivität haben könnten?  Sofern das der Fall ist, solltest du am besten mit deinem behandelnden Arzt und Dialyseteam sprechen. Am besten, bevor du mit deinem Training beginnst. Wenn du beispielsweise Diabetes hast, solltest du auf jeden Fall immer zusätzlich ein Auge auf deinen Blutzuckerspiel haben, denn dieser kann bei einer körperlichen Aktivität abfallen. 

Da jeder Mensch individuell ist, solltest du bevor du mit dem Sport anfängst oder bei Unsicherheiten, in jedem Fall immer mit deinem Dialyseteam und oder deinem behandelnden Arzt sprechen. Sie kennen deinen genauen Fall und können dir deine Fragen gezielt beantworten.

 

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