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Die Bauchfelldialyse reinigt dein Blut über die Bauchhöhle. Leider ist dieses Verfahren vielen Menschen gar nicht bekannt. Hier erfährst du, wie PD funktioniert.
Here's what you need to know
Das solltest du wissen
Ecco cosa c'è da sapere
Voici ce qu'il faut savoir
Esto es lo que debe saber
  • Bei PD wird dein Blut über deine Bauchhöhle gereinigt: in diese kommt über einen Katheter eine Dialysierflüssigkeit, die Wasser und andere wichtige Stoffe entziehen kann

  • Peritonealdialyse macht dich in deinem Alltag unabhängiger als bei der Hämodialyse, weil du ganz einfach die Behandlung zuhause selbst durchführen kannst

  • Wenn die PD irgendwann nicht mehr ausreichend funktioniert, kannst du immer noch problemlos auf Hämodialyse wechseln

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Die Bauchfelldialyse, Peritonealdialyse oder einfach PD, ist der Tätigkeit deiner Niere sehr ähnlich, als sie noch arbeitete. Sie läuft 24 Stunden nebenbei in deinem Körper. Das heißt, sie kann zu Hause, bei deiner Arbeit oder in einem Dialysezentrum stattfinden. Fast jeder saubere Ort der Welt ist dafür geeignet.

Wie funktioniert Peritonealdialyse?

Dabei wird ein Schlauch (Katheter) über eine Operation in deine Bauchhöhle operiert. Den Katheter kannst du dir wie einen Strohhalm in deinen Bauch vorstellen. Die Operation dafür ist normal in einer halben Stunde erledigt. Über diesen Schlauch werden 2-3 Liter Spüllösung (Dialysat) mehrere Male am Tag ausgetauscht. Das nennt man auch Beutelwechsel.

Da du einen Katheter am Bauch hast, muss dir klar sein, dass sorgsame Hygiene bei PD oberste Priorität hat. Jede Infektion könnte nämlich bedeuten, dass PD fortan nicht mehr möglich ist und du auf Hämodialyse umsteigen musst.

Was passiert da aber jetzt genau?

Du hast schon richtig verstanden: Bei der Peritonealdialyse (PD) geschieht das was bei der Hämodialyse im Dialysator passiert in deiner Bauchhöhle. Da die Wände deiner Bauchhöhle sehr fein durchblutet sind, können dort harnpflichtige Substanzen und Wasser in die Spüllösung gelangen.

Welche PD-Verfahren gibt es?

Unabhängig von der Funktion deines Bauchfells gibt es unterschiedliche Methoden, über dein Bauchfell zu dialysieren:

  • Selbständige PD mit händischem Beutelwechsel: Diese geschieht meist viermal täglich, also alle 6 Stunden. Dazwischen verweilt die Lösung in deinem Bauch. Sie ist auch unter dem Fachbegriff „selbstständige ambulante Peritonealdialyse" (CAPD) bekannt.

  • Automatisierte PD: Bei dieser Art der PD wird der Beutelwechsel von einem Gerät, einem sogenannten Cycler erledigt. Der Cycler wechselt die Flüssigkeit dabei alle 1-2 Stunden. Die meisten PD Patienten machen das nachts, um tagsüber zum Beispiel uneingeschränkt arbeiten zu können. In der Fachsprache heißt diese Art der PD auch apparative PD (APD).

Wer kann Bauchfelldialyse machen?

Wichtig für die PD ist, dass ein Zugang zur Bauchhöhle möglich ist. Bei manchen Menschen kann es Einwände dagegen geben, wie zum Beispiel Bauchentzündungen, Verwachsungen nach großen Bauchoperationen, oder auch schwere geistige oder körperliche Behinderungen. Eine wichtige Voraussetzung für die PD ist, dass du noch eigene Urinausscheidung hast. Sie ist allerdings nicht immer zwingend notwendig, sprich dazu am besten mit deine:r Nephrolog:in. Ein Leistenbruch oder auch jede Art von Weichteilbruch des Bauches muss übrigens versorgt werden, bevor du mit der PD beginnst.

Bin ich bei PD auf mich allein gestellt?

Wie du siehst, erfordert eine solche Therapieform eine regelmäßige und selbstständige Arbeit. Aber dafür musst du zum Beispiel nicht dreimal pro Woche ins Dialysezentrum. Und keine Angst - dein Dialyseteam wird dich trainieren und unterstützen, bis du sicher und allein mit der PD umgehen kannst. Außerdem wirst du ja trotzdem regelmäßige Besuche im Dialysezentrum machen. Bei diesen überprüft das Personal zum Beispiel auch, ob du alles nach wie vor richtig machst. So vermeidet das Zentrum ein Einschleichen von möglicherweise falschen Handgriffen.

Zusätzlich gibt es auch noch die Möglichkeit, PD im Zentrum zu machen.

Vorteile der Bauchfelldialyse

PD hat viele Vorteile. Vor allem bekommst du mehr Verantwortung für die Behandlung deiner Nierenerkrankung selbst in die Hand, was für viele Menschen überhaupt kein Problem ist. Dadurch, dass du nicht 3 Mal die Woche zu einer langen Hämodialyse ins Zentrum kommen musst, kannst du deinen gewohnten Alltag vielleicht etwas mehr beibehalten.

Außerdem hast du weniger Herz-Kreislaufprobleme und oft bleibt die Restfunktion deiner Niere länger erhalten. Deine Blutgefäße werden außerdem geschont, weil du keinen Gefäßzugang brauchst.

Nachteile der Bauchfelldialyse

Wenn du PD zuhause machst, ist einer der Nachteile, dass die Dialysierlösung räumlich Platz für die Lagerung benötigt. Mittlerweile ist die Logistik der gängigen Zulieferer aber auch so ausgereift, dass sie verlässlich in kürzeren Intervallen die nötigen Materialien liefern können. Das verringert den Platzaufwand ein bisschen. Das Material kann auch an deinen Traumurlaubsplatz gebracht werden. Informier dich einfach bei deinem nephrologischen Team.

Eine weitere, kleine Herausforderung ist die genaue Berechnung des Sollgewichts. Diese ist bei PD etwas schwieriger als bei der Hämodialyse. Du solltest dich daher täglich wiegen, um eine Überwässerung zu vermeiden.

Im Großen und Ganzen lebst du mit der PD aber einfach unabhängiger.

Wie lange kann ich Peritonealdialyse machen?

Mit den Jahren nimmt die Filterleistung deines Bauchfells ab. Wenn dein Bauchfell nicht mehr Dialyse machen kann, dann kannst du noch immer problemlos auf Hämodialyse umsteigen.

Worauf muss ich bei Peritonealdialyse sonst noch achten?

Du solltest unbedingt deinen Körper aufmerksam beobachten und aktiv mitlernen. Es ist sehr wichtig, dass du mit deinem Katheter sorgsam umgehst, dich regelmäßig wiegst und auch deine Beutelwechsel kontrollierst und dokumentierst. Dadurch können du und dein Dialyseteam mögliche Probleme frühzeitig erkennen. Hast du zum Beispiel eine trübe Dialysierflüssigkeit, Bauchschmerzen oder Fieber, sprich sofort mit deinem Nephrologen. Er wird dich im Fall einer Bauchfellentzündung umgehend behandeln.

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Dr. Diego Parada Rodriguez (de)
Facharzt in Ausbildung für Nephrologie
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