Kalium ist ein Nährstoff, der vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln vermehrt vorkommt. Es ist aber grundsätzlich in allen Lebensmitteln enthalten. Das bedeutet jedoch nicht, dass du auf leckeres und vitaminreiches Obst und Gemüse verzichten musst. Viel wichtiger ist es, in den einzelnen Lebensmittelkategorien zu lernen welche Dinge wieviel Kalium enthalten. Auch die Portionsgröße von Lebensmitteln ist unheimlich wichtig. Als Beispiel: Petersilie und Kartoffeln enthalten beide relativ viel Kalium. Wer isst jedoch schon 100g Petersilie? 100g Kartoffeln hat man jedoch schnell einmal mit ein paar Bissen zusammen.
Leider ist Kalium aber nicht unbedingt logisch. Es gibt nämlich keine gute Faustregel, mit der du einfach abschätzen kannst, ob eher mehr oder weniger Kalium in einem Lebensmittel enthalten ist.
Nachfolgend findest du eine erste Übersicht für die wichtigsten Lebensmittelkategorien:
Obst und Kalium
Kaliumarmes Obst sind beispielsweise Äpfel, Birnen, Heidelbeeren und Sauerkirschen.
Eher meiden solltest du andererseits Aprikosen, Bananen, Himbeeren, Honigmelonen, Johannisbeeren, Kiwi, Quitten oder Rhabarber.
Von getrocknetem Obst wie trockene Aprikosen oder Bananenchips solltest du lieber komplett die Finger lassen. Sie enthalten noch gleichviel Kalium wie vor der Trocknung.
Obst aus Konserven enthält weniger Kalium als frisches Obst. Schütte dabei aber die Flüssigkeit lieber weg und iss' nur den Obstkompott, denn die Flüssigkeit enthält das Kalium, das nicht mehr im Obst drin ist.
Gemüse und Kalium
Kaliumärmere Gemüse sind beispielsweise Eisbergsalat, Chicorée, Chinakohl, Endivien, Feldsalat, Mungobohnensprossen, Zwiebeln, Gurken, Radicchio, Kopfsalat, grüne Paprika, Radieschen, Weißkohl oder auch Zucchini.
Viel Kalium enthalten andererseits Avocado, Auberginen, Blumenkohl, Broccoli, Karotten, Kohlrabi, Kürbis, Lauch, Mais, Rettich, Rosenkohl, rote Paprika, Tomaten, Schwarzwurzeln, Sellerie, oder auch Wirsing. Vorsicht auch bei Hülsenfrüchten wie Erbsen und Linsen. Diese enthalten ebenso viel Kalium - besonders grüne Bohnen.
So wie Obst, enthält Gemüse aus Konserven weniger Kalium als frisches Gemüse. Schütte dabei aber die Flüssigkeit lieber weg, denn sie enthält das Kalium, das nicht mehr im Gemüse drin ist.
Milch- & Milchprodukte und Kalium
Kuhmilch, aber auch Milchprodukte wie Joghurt, Buttermilch oder Kefir enthalten relativ viel Kalium. Eine mögliche Alternative zu Kuhmilch ist Sojamilch, sie enthält im direkten Vergleich nur ca. 20% des Kaliums von Kuhmilch.
Käse ist übrigens grundsätzlich eher kaliumarm.
Kartoffeln, Brote & Getreide und Kalium
Wenig Kalium ist in Bulgur, Cornflakes, Couscous, Maistortillas, Nudeln, Reis, Polenta, Spätzle, Semmelknödeln, Toastbrot, Zwieback, Weißmehlteigwaren oder auch Weißbroten enthalten. Wo du andererseits aufpassen musst, sind Müslimischungen und Vollkornprodukte. Diese solltest du eher nur in geringen Mengen konsumieren.
Besonders die berüchtigte Kartoffel in jeder Abwandlung solltest du mit Vorsicht geniessen. Pellkartoffeln, Kartoffelknödel, Pommes frites, Chips und weitere Kartoffelprodukte (auch Tiefkühlprodukte) sind allesamt richtige Kaliumbomben. Wie du vielleicht weißt, kannst du Kartoffeln auch länger und ohne Salz kochen, um deren Kaliumgehalt zu reduzieren. Übrigens solltest du immer vorsichtiger bei Speisen aus der Fritteuse oder aus der Pfanne sein, da diese Zubereitungsarten weniger Kalium entziehen.
Pilze & Nüsse und Kalium
Sowohl Pilze als auch Nüsse enthalten viel Kalium und du solltest sie daher nur in kleinen Portionen konsumieren. Greif' also nicht mit der ganzen Hand in die Schüssel mit Erdnüssen. Kleine Mengen von Nüssen in Kuchen, Gebäck oder von Pilzen in Salaten sollten den Rahmen aber nicht sprengen.
Bei Pilzen sind Shiitakepilze übrigens eine positive Ausnahme. Sie enthalten auf 200 Gramm unter 250 mg Kalium. Alle anderen Pilzsorten enthalten im Vergleich dazu das Doppelte oder mehr an Kalium, weshalb du bei Pilzen immer lieber zu Shiitakepilzen greifen solltest.
Süßigkeiten und Kalium
Zucker ist prinzipiell kein Indikator für viel oder wenig Kalium. Süßigkeiten gehen demnach grundsätzlich in Bezug auf Kalium in Ordnung. Aufpassen solltest du allerdings bei Schokolade, besonders bei Zartbitterschokolade - sie ist kaliumreich. Du solltest vor allem größere Mengen an Frustschokolade versuchen durch etwas Anderes zu ersetzen. Jedem ist klar, dass eine gelegentliche Nascherei nötig ist, um die Seele zu stillen. Das sollte aber lieber nicht eine ganze Tafel Schokolade sein - die Menge macht's aus!
Fisch, Fleisch & Wurstwaren
Je nachdem wie sich die anderen Blutwerte verhalten, sollten bis zu 120g pro Tag an Fleisch, frischem Fisch und Wurstwaren in Ordnung gehen.
Getränke und Kalium
Es gibt kaliumreichere und kaliumärmere Getränke. Während Tees (mit Ausnahme von Brennesseltee), Mineralwasser und Leitungswasser eher wenig Kalium enthalten, sind Kaffee, Obst- und Gemüsesäfte, Wein und Bier kaliumreich.
Gewürze und Kalium
Auch wenn frische, getrocknete Kräuter ziemlich kaliumreich sind, werden sie ja zum Würzen meist eher in kleineren Mengen verwendet. Da Gewürze beim Kochen oft als Salzalternative empfohlen werden, können sie normalerweise auch achtsam zum Kochen genutzt werden - auch wenn sie kaliumreicher sind.
Was noch?
Vorsicht bei Weinstein-Backpulver, denn es enthält eher viel Kalium. Sauerrahmprodukte und deren pflanzliche Alternativen sind grundsätzlich kaliumarm. Achtung bei Diätsalzen, denn Kochsalzersatz besteht oft aus Kaliumchlorid. Deshalb sind diese bei Niereninsuffizienz nicht gut für dich.
Wie sehr muss ich auf all diese Dinge achten?
Wie du siehst, ist es auf den ersten Blick nicht unbedingt einfach, zu verstehen wieviel Kalium worin enthalten ist. Jeder weiß, dass das nicht einfach ist. Aber es ist unheimlich wichtig, um deine Gesundheit besser in den Griff zu bekommen.
Professionelle Ernährungsberater können dir oft mit ein paar cleveren Tricks helfen, durch die du bei deiner Ernährung auf fast nichts komplett verzichten musst. Wie immer ist es am wichtigsten, die richtige Dosierung von Lebensmitteln hinzubekommen, um einen Kaliumüberschuss zu vermeiden, das bedeutet: größere Portionen von kaliumärmeren- und kleinere Portionen von kaliumreicheren Lebensmitteln.
In der Mizu App findest du noch viele weitere Tipps & Tricks. Du kannst beispielsweise mehrere tausend Lebensmittel und Rezepte auf Kalium überprüfen, oder auch ein Ernährungstagebuch führen und dieses Auswerten. So wirst du in Windeseile zu einem echten Kaliumprofi!