Wieso ist das Verhältnis von Phosphor zu Eiweiß für Menschen an der Dialyse wichtig?
Wie du bestimmt schon weißt, ist eine ausreichende Zufuhr von Proteinen nach Beginn der Dialysebehandlung sehr wichtig. Der Hintergrund liegt vor allem darin, eine Mangelernährung zu vermeiden und dem verstärkten Verlust von Aminosäuren über die Dialyse entgegenzuwirken. Gleichzeitig solltest du aber darauf achten, dass du dich phosphatarm ernährst. Das könnte nämlich Folgeerkrankungen der verringerten Nierenfunktion wie Knochenveränderungen und Arteriosklerose reduzieren.
Da allerdings viele eiweißreiche Lebensmittel gleichzeitig auch reich an Phosphat sind, besteht die Gefahr, dass du dich zwar eiweißreich, aber zeitgleich auch phosphatreich ernährst. Für Dialysepatienten ist deshalb das Verhältnis von Phosphat und Eiweiß bedeutsam. Der Phosphor-Eiweiß-Quotient (PEQ) ist deswegen ein gutes Hilfsmittel für den Alltag mit Dialyse. Er hilft dir, Lebensmittel zu erkennen, die eine hohe Menge an Eiweiß und trotzdem wenig Phosphat enthalten.
Wie wird der Phosphor-Eiweiß-Quotient (PEQ) errechnet?
Wie du vielleicht vermutet hast, beschreibt der PEQ das Verhältnis von mg Phosphor zu g Eiweiß in einem Lebensmittel. Wenn dir dein Dialyseteam empfiehlt, dich eiweißreich und phosphatarm zu ernähren, solltest du darauf achten, deine Ernährung stärker auf Lebensmittel mit niedrigerem PEQ zu gewichten. In so einem Fall bedeutet das: je niedriger der PEQ, desto besser. Empfehlenswert sind typischerweise Werte mit einem PEQ von unter 15.
Wo finde ich den Phosphor-Eiweiß-Quotient (PEQ) in der Mizu-App?
Die Mizu-App hilft dir, da du mit ihr Rezepte und Lebensmittel mit einem günstigen Verhältnis von Phosphor und Eiweiß identifizieren kannst. Für tausende von Lebensmitteln und hunderte Rezepte berechnet sie dir den PEQ. Du möchtest also wissen, welchen PEQ beispielsweise Leinsamen oder Spaghetti Bolognese haben? Kein Problem. Suche einfach im Ernährungsteil der App das jeweilige Lebensmittel. In der Detailansicht findest du alle wichtigen Informationen und Nährwerte, inklusive PEQ.
Was ist ein guter/schlechter Phosphor-Eiweiß-Quotient?
Grundsätzlich gilt für viele Dialysepatienten: je geringer der Phosphatgehalt und je großer der Eiweißanteil, desto besser. Wenn das auch bei dir der Fall ist, sind proteinreiche Lebensmittel mit einem PEQ unter 15 besonders empfehlenswert. Als hoch solltest du dagegen proteinreiche Lebensmittel mit einem PEQ über 30 sehen.
Beachte außerdem: enthält ein Lebensmittel von Grund auf wenig Proteine, dann ist auch der PEQ nicht sehr aussagekräftig. Zum Beispiel hat ein Apfel einen PEQ von 32, was relativ hoch ist. In der Praxis ist das jedoch egal, da er wie viele andere Obst- und Gemüsesorten quasi keine Proteine enthält.
Was sind Beispiele von Lebensmitteln mit einem guten Phosphor-Eiweiß-Quotienten?
Prinzipiell solltest du immer bedenken, dass es bei deiner gesamten Ernährung nicht so wichtig und oft auch nicht gut ist, auf eine Reihe von Lebensmitteln komplett zu verzichten. Die Balance ist das Wichtigste! Gemeinsam mit deinem Ernährungsberater oder Nephrologen solltest du eine individuelle Ernährungsform finden, die es schafft, deine Blutwerte in grünen Bereichen zu halten. Das ist viel bedeutsamer und macht im Alltag auch sicherlich mehr Spaß als komplettes Verzichten.
Ganz allgemein findest du hier aufgeführt einige Beispiele von bestimmten Lebensmittelgruppen mit einem günstigen PEQ:
- Fleisch: Rinderfilet, Ente, Huhn, Pute, Schwein, Hammel
- Wurst: Salami, Mortadella, Bauchspeck, Corned Beef, Kochschinken, Bierschinken
- Käse/Milchprodukte: Frischkäse, Hüttenkäse, Brie, Camembert, Limburger, Harzer Käse, Magerquark, Schichtkäse, Edamer
- Sonstiges: Tofu, Eiklar, Sojamilch
Was sagt der Phosphor-Eiweiß-Quotient bei Lebensmitteln mit wenig Proteinen aus?
Wie bereits erwähnt, ist der PEQ bei Lebensmitteln mit wenig Proteinen nicht sehr aussagekräftig. So enthalten zum Beispiel viele Obst- und Gemüsearten, aber auch Getränke, Nudeln oder Reis relativ wenig bis fast gar keine Proteine. Das führt dazu, dass proteinarme Lebensmittel rein aufgrund des PEQ als eher schlecht gelten würden. In Wirklichkeit stimmt das ja aber nicht bei Dialysepatienten. Das liegt nur daran, dass in der Berechnung zum Beispiel wenig Proteine im Verhältnis zu fast keinen Proteinen stehen.
Was bedeutet das für dich in der Praxis? Betrachte nie den PEQ allein. Am besten solltest du immer auch kurz überprüfen wieviel Proteine und Phosphat insgesamt in einem Lebensmittel enthalten sind. Wenn diese zwei Werte niedrig sind, dann ist der PEQ beim Finden einer an dich optimal angepassten Ernährung eher weniger relevant.
Wie hilft mir der PEQ im Alltag mit Dialyse?
Wie du siehst, ist der PEQ in der Mizu-App ein praktisches Hilfsmittel dafür, dialysefreundliche Lebensmittel zu finden. Um die Kombination eiweißreich + phosphatarm in Lebensmitteln zu prüfen, hilft dir der PEQ bei einem schnellen Check.
In Kombination mit Phosphatpunkten wirst du mit dem PEQ dein Blutphosphat gut im Griff halten können. Auch hierzu findest du viele praktische Informationen in der Mizu-App.