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Die reduzierte Zufuhr von Phosphat ist für fast alle Dialysepatient:innen von großer Bedeutung und kann bei einer fortschreitenden Abnahme der Nierenfunktion auch bei Nierenschwäche oder nach der Transplantation eine Rolle spielen. Ein Hilfsmittel, um die Phosphatzufuhr in deiner Ernährung unter Kontrolle zu halten, sind dabei Phosphatpunkte. Hier erfährst du, was es damit auf sich hat und wie dir Phosphatpunkte im Alltag mit chronischer Nierenkrankheit (=CKD) helfen können.
Here's what you need to know
Das solltest du wissen
Ecco cosa c'è da sapere
Voici ce qu'il faut savoir
Esto es lo que debe saber
  • Phosphatpunkte (PhP) geben dir eine Orientierung über den Phosphatgehalt eines Lebensmittels und können dir bei der Einnahme deiner Phosphatbinder helfen

  • Die Einteilung erfolgt gestaffelt: 0-50 mg = 0 PhP, 50-100 mg = 1 PhP, 100-200 mg = 2 PhP, 200-300 mg = 3 PhP, usw.

  • Die ideale Dosierung deiner Phosphatbinder sollte unbedingt von deine:r Nephrolog:in vorgegeben werden

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Weshalb ist die Reduktion der Phosphatzufuhr so wichtig?

Egal ob du zur Dialyse gehst, nierentransplantiert bist oder eine Niereninsuffizienz hast, das Wort “Phopshat” ist bestimmt schon häufig gefallen. Deine Niere:n übernehmen viele wichtige Aufgaben in deinem Körper. Eine dieser Aufgaben besteht darin deinen Phosphathaushalt im Gleichgewicht zu halten. Vor allem zu hohe Phophatwerte in deinem Blut können negative Auswirkungen auf deine Gesundheit haben und zu Erkrankungen wie Osteoporose (=Abnahme der Knochendichte mit erhöhter Bruchgefahr) oder Arteriosklerose (=Gefäßverkalkung) führen. Die Gefahr für einen Anstieg der Phophatwerte ist bei Menschen an der Dialyse, mit fortgeschrittener Nierenschwäche und nach Nierentransplantation deutlich höher, als bei nierengesunden Menschen. Daher ist es kein Wunder, dass dein behandelndes Ärzteteam ein besonderes Augenmerk auf deinen Phosphathaushalt hat.

Wieviel Phosphat darf ich täglich zu mir nehmen?

Wie viel Phosphat du pro Tag zu dir nehmen darfst, hängt vor allem von dem Stadium deiner Nierenerkrankung ab. Das bedeutet: Dein Tagesrichtwert variiert je nach dem, ob du eine Nierenschwäche hast, schon an der Dialyse bist oder bereits transplantiert wurdest. Doch was für alle Menschen mit Nierenerkrankungen gleich ist: Das Ziel ist es, den Phosphatspiegel im Blut in Richtung des Zielwerts von 1,45 mmol/l (bzw. 4,5 mg/dl) anzupassen. Anhand dessen kann dein:e behandelnde Ärzt:in deinen individuellen Phosphattagesrichtwert ermitteln. Sprich´ doch bei deinem nächsten Kontrolltermin mal mit ihm/ihr und trage deinen Zielwert direkt im Anschluss in der Mizu App ein. Dann kannst du ihn jederzeit nachschauen.

Was sind Phosphatpunkte und wie werden sie berechnet?

Phosphatpunkte (PhP), auch Phosphateinheiten genannt, sind eine Orientierung, um schneller zu verstehen, wieviel Phosphat in einem Lebensmittel enthalten ist. Die Logik ist folgendermaßen: Pro 100 mg Phosphat wird 1 Phosphatpunkt berechnet. Je höher also der Phosphatgehalt eines Lebensmittels ist, desto höher sind auch die zugewiesenen Phosphatpunkte.

Liegt der Phosphatgehalt lediglich zwischen 0-50 mg, werden 0 Phosphatpunkte (Php) angerechnet. Lebensmittel mit einem Gehalt von 50-100 mg liefern 1 Php, von 100-200 mg sind es 2 PhP, von 200-300 mg sind es dann 3 PhP, usw. Für Mahlzeiten bzw. Gerichte wird der Phosphatgehalt durch die Addition der Phosphatpunkte jedes einzelnen Lebensmittels berechnet.

Beachte außerdem: drei Lebensmittel mit einer Phosphatpunkteanzahl von 0 (außer Zucker, Fett und Wasser) pro Mahlzeit werden ebenso als 1 Phosphatpunkt gewertet. Aber keine Sorge, diese ganzen Berechnungen übernimmt die Mizu-App für dich.

Wozu dienen Phosphatpunkte?

Neben der Information über den Phosphatgehalt in einem Lebensmittel können dir Phosphatpunkte vor allem bei der Dosierung deiner Phosphatbinder helfen, falls du welche einnimmst. Ist dem der Fall, empfiehlt dir dein:e Nephrolog:in vermutlich, deine Phosphatbinder an deine Phosphatzufuhr anzupassen.

Das ideale Verhältnis von Phosphatbindern zu Phosphatpunkten ist individuell, da Menschen Phosphat unterschiedlich gut aufnehmen. Was für dich das beste Verhältnis ist, musst du mithilfe deines Ärzteteams ermitteln und festlegen. Sobald du das weißt, kann dich die Mizu-App bei der richtigen Dosierung unterstützen: Beträgt das Verhältnis beispielsweise 3:1 und deine Mahlzeit enthält 9 Phosphatpunkte, würdest du in diesem Fall drei Tabletten vor bzw. zu einer Mahlzeit einnehmen. Die Dosierung deiner Medikamente ist allerdings ganz klar Sache deine:r behandelnden Nephrolog:in. Hier kann und darf dir die Mizu-App leider aktuell nicht helfen, denn nichts ersetzt den Rat deine:r Ärzt:in.

Wie weiß ich, welche Lebensmittel wieviel Phosphat enthalten?

Dabei hilft dir in deinem Alltag die Mizu-App. Du kannst sowohl einzelne Lebensmittel und Rezepte nachschlagen als auch die gesamte Phosphatmenge mithilfe des Ernährungstagebuchs berechnen.

Beachte bei der Bedienung, dass die Mizu-App typische Portionsgrößen hinterlegt hat. Wieviel du aber in Wirklichkeit isst, das kann die App nicht wissen. Dementsprechend solltest du auch immer die Portionsgrößen überprüfen und bei Abweichungen möglichst anpassen.

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Dr. Diego Parada Rodriguez (de)
Facharzt in Ausbildung für Nephrologie
References
References
References
References
References
  • Kuhlmann, M., Landthaler, I., Höchst, S. (2005). PEP – Das Phosphat-Einheiten-Programm. Ernährungs-Umschau, 52 (4), 152-154.
  • Kidney Disease: Improving Global Outcomes (KDIGO) CKD-MBD Update Work Group. KDIGO 2017 Clinical Practice Guideline Update for the Diagnosis, Evaluation, Prevention, and Treatment of Chronic Kidney Disease-Mineral and Bone Disorder (CKD-MBD). Kidney Int Suppl (2011). 2017 Jul;7(1):1-59. doi: 10.1016/j.kisu.2017.04.001. Epub 2017 Jun 21. Erratum in: Kidney Int Suppl (2011). 2017 Dec;7(3):e1. PMID: 30675420; PMCID: PMC6340919.
  • Isakova T, Nickolas TL, Denburg M, Yarlagadda S, Weiner DE, Gutiérrez OM, Bansal V, Rosas SE, Nigwekar S, Yee J, Kramer H. KDOQI US Commentary on the 2017 KDIGO Clinical Practice Guideline Update for the Diagnosis, Evaluation, Prevention, and Treatment of Chronic Kidney Disease-Mineral and Bone Disorder (CKD-MBD). Am J Kidney Dis. 2017 Dec;70(6):737-751. doi: 10.1053/j.ajkd.2017.07.019. Epub 2017 Sep 21. PMID: 28941764.
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