Wieviel Phosphat benötigt ein Mensch?
Der menschliche Körper benötigt je nach Körpergröße eigentlich nur ungefähr 800 mg Phosphat pro Tag. Eine solche Menge kann normalerweise problemlos mit einer ausgewogenen Ernährung abgedeckt werden. In der Praxis essen Menschen heutzutage allerdings deutlich mehr.
Bei Nierenkrankheit kann dein Körper den Phosphatpegel im Körper nicht mehr ausreichend regulieren. Aus diesem Grund wird oft ein Maximalwert von Phosphat empfohlen zwischen 800 und 1.000 mg pro Tag empfohlen.
Wo wird Phosphat aktiv eingesetzt?
Phosphat wird heutzutage in unterschiedlichsten Bereichen industriell eingesetzt. Gewonnen wird es vor allem aus phosphorhaltigem Gestein, das hauptsächlich in Nordafrika, China, Russland und USA vorkommt. Es steht seit 2014 sogar auf der Liste der kritischen Rohstoffe der EU. In manchen Ländern sind Kläranlagen mittlerweile dazu verpflichtet einen gewissen Anteil an Phosphat aus dem Klärschlamm zurückzugewinnen und dann zu recyclen.
Am Meisten Phosphat wird in der Düngemittelindustrie eingesetzt. Als hervorragender mineralischer Dünger beschleunigen sie pflanzliches Wachstum. Allerdings ist Phosphat in Gewässern beispielsweise auch ein großes Problem. Denn die Düngemittel gelangen in den Wasserkreislauf und führen dort durch extremes Algenwachstum zum Kippen von Ökosystemen.
Ebenso werden im Haushalt Phosphate verwendet, um Wasser weicher zu machen. Auch wenn der Anteil davon zurückgeht, wird nach wie vor bei Waschmitteln und Geschirrspülmitteln Phosphat eingesetzt.
In der Lebensmittelindustrie werden Phosphate unter anderem zur Geschmacksverstärkung und Verlängerung der Haltbarkeit verwendet. Sie werden zum Beispiel in der Fleischindustrie als Konservierungsmittel eingesetzt, sind ein wichtiger Bestandteil bei der Schmelzkäseherstellung, oder verhindern, dass Pudding- oder Kaffeepulver nicht verklumpen.
Sind Zusatzstoffe gesundheitsschädlich?
Nicht nur für Nierenkranke sind phosphathaltige Zusatzstoffe gesundheitsschädlich. Auch bei Menschen mit gesunden Nieren bereiten sie in zu großen Maßen Probleme. Sie können den Fortschritt von Nierenkrankheit beschleunigen, oder Herzkreislaufprobleme verursachen. Das liegt unter anderem daran, dass Phosphat aus Zusatzstoffen stärker aufgenommen wird als tierisches Phosphat oder pflanzliches Phosphat in Obst, Gemüse und Getreide. Phosphat aus Zusatzstoffen kann fast zu 100% vom Darm in deinen Blutkreislauf aufgenommen werden. Manch spricht auch von 100% Bioverfügbarkeit. Im Vergleich dazu liegt die Bioverfügbarkeit von pflanzlichem Phosphat meist deutlich unter 50% und bei tierischem Phosphat unter 60-70%.
Was sind E-Nummern?
Da phosphathaltige Zusatzstoffe, aber auch andere, manchmal ganz schöne Chemiebrummer sein können, müssen diese in Europa auf Verpackungen durch E-Nummern (z.B. E339 Natriumphosphat) gekennzeichnet werden. Diese EU-weite Regelung gilt für mehrere hundert Lebensmittelzusätze. Leider sind Unternehmen nur dazu verpflichtet, die E-Nummer anzugeben. Bei den meisten Produkten steht also weder Name noch Dosierung dabei, was es sehr schwierig macht, die zugesetzte Menge an Phosphat zu verstehen.
Bei Bio-Lebensmittel ist nur Kalziumphosphat (E341) von den phosphathaltigen Zusatzstoffen erlaubt. Daher bist du prinzipiell beim Verzehr von Bio-Lebensmitteln normalerweise auf der sichereren Seite.
Welche Zusatzstoffe enthalten Phosphat?
Nicht alle Zusatzstoffe enthalten Phosphat. Manche können übrigens auch Kalium oder Natrium enthalten - was du ja meist ebenso nur in Maßen zu dir nehmen solltest. Ein paar Beispiele für phosphathaltige Lebensmittelzusatzstoffe sind:
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E101a - Riboflavin-5-Phosphat
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E338 - Phosphorsäure
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E339 - Natriumphosphat
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E340 - Kaliumphosphat
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E341 - Kalziumphosphat
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E343 - Magnesiumphosphat
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E442 - Ammonphosphatide
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E450 (a, b, c) - Diphosphat
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E451 - Triphosphat
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E452 - Polyphosphat
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E540 - Dikalziumdiphosphat
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E541 - Aluminiumphosphat
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E543 - Calciumnatriumpolyphosphat
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E544 - Calciumpolyphosphat
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E1410 - Phosphatstärke
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E1412 - Distärkephosphat
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E1413 - Phosphatiertes Distärkephosphat
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E1414 - Acetyliertes Distärkephosphat
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E1442 - Hydroxypropyldistärkephosphat
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Wie du siehst, sind manche dieser Zusatzstoffe auch echte Zungenbrecher. Allzu gesund klingen sie ja auch nicht unbedingt. Wir arbeiten daran, dass du in der Nahrungssuche der Mizu-App möglichst bald alle E-Nummern nachschlagen kannst, um zu überprüfen, was sie genau beinhalten.
Welche Lebensmittelgruppen enthalten welche Zusatzstoffe?
Natürlich kann man das nicht so pauschal sagen. Aber hier findest du eine Übersicht über Lebensmittelgruppen und welche phosphathaltigen Zusatzstoffe sie regelmäßig enthalten:
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Brot, Backwaren: E340, E341, E343, E450, E451, E452, E541, E1410, E1412, E1413, E1414
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Süßigkeiten, Knabbereien & Cremspeisen, Desserts: E340, E450, E451, E452, E1410, E1412, E1413, E1414, E1442
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Milchprodukte: E338, E339, E1412
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Schmelzkäse & Scheiblettenkäse: E339, E450, E451, E452, E1414
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Trockenlebensmittel (=Pulver wie Fleischsoßen oder Suppen): E343, E450, E451, E452, E1410, E1412, E1413, E1414, E1442
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Fertigprodukte, Fertigsuppen & Instantprodukte: E322, E1410, E1412, E1413, E1414
Wusstest du eigentlich,…
dass Cola-Getränke ohne Phosphatzusatz pechschwarz wären? Die dunkelbraune Cola-Farbe hat Cola dem Phosphat zu verdanken. Ein Liter Cola darf laut europäischer Rahmenrichtlinie übrigens bis zu 700 mg Phosphat enthalten. In der Praxis sind es zwar durchschnittlich nur 500 mg pro Liter, aber auch das sind bereits ungefähr die Hälfte des täglichen Tagesrichtwerts für Menschen mit Nierenkrankheit. Cola ist also aus der Sicht von Phosphat und Nierenkrankheit eher ein schwieriges Thema.