Obst & Gemüse und Phosphat
Ganz grundlegend kannst du in Bezug auf Phosphat zu Obst & Gemüse sagen „her damit". Eine gesunde, gemüsereiche, mediterrane Kost ist empfehlenswert und enthält grundlegend relativ wenig Phosphat. Aber gib' bitte trotzdem Acht: falls du auf dein Kalium achten musst, solltest du bevorzugt Obst & Gemüse mit weniger Kalium essen.
Oft wird dir in Ratgebern von Hülsenfrüchten abgeraten (z.B. Erbsen, Kichererbsen, Linsen, Bohnen). In Bezug auf Phosphat ist das aber gar nicht so wichtig, denn auch wenn sie Phosphat enthalten, kann dein Körper pflanzliches Phosphat nicht so gut aufnehmen, wie das aus Milchprodukten und in Fleisch. Hülsenfrüchte können ein wichtiger Eiweißlieferant sein. Wie du aber vielleicht weißt, ist in manchen Hülsenfrüchten viel Kalium. Je nach deinem Kaliumwert, solltest du also hier wiederum ein bisschen aufpassen. Sorry, leider ist es manchmal ein bisschen verwirrend…
Eier und Phosphat
Zwei Eier entsprechen ungefähr dem Phosphatgehalt einer Portion Fleisch oder Fisch und gehen daher prinzipiell in Ordnung. Den zusätzlichen Einsatz von Eigelb, z.B. zum Verfeinern von Speisen oder Bestreichen von Gebäck beim Backen solltest du aber eher meiden.
Milch- & Milchprodukte und Phosphat
Grundsätzlich sind Milchprodukte eher phosphatreich. Unter verschiedenen Käsesorten gibt es aber zum Beispiel große Unterschiede in deren Phosphatgehalt. Frischkäse, Schmand, Hüttenkäse, Parmesan, Brie oder Camembert enthalten wenig Phosphat. Sie gehören also zu den für dich besseren Käsesorten! Aufpassen solltest du hingegen bei Emmentaler, Raclette oder Mozarella.
Leider sind Schmelzkäsesorten quer durch die Bank richtige Phosphatbomben. Die solltest du echt meiden, denn 25 Gramm Schmelzkäse können bis zu 600 mg Phosphat enthalten. Das ist bei vielen mehr oder weniger die Hälfte des für dich empfohlenen Tagesrichtwerts an Phosphat.
Bei großen Mengen an Joghurt, Milch und Trinkschokolade solltest du auch eher aufpassen. Bei Soßen kannst du Milch übrigens oft problemlos durch ein Sahne-Wasser-Gemisch (1/3 Sahne, 2/3 Wasser) ersetzen.
Als grobe Faustregel kannst du dir merken, nicht mehr als 100g Milch- und Milchprodukte pro Tag zu dir zu nehmen.
Kartoffeln, Brot & Getreide und Phosphat
Weißbrote und Produkte aus hellem Weizenmehl enthalten normalerweise weniger Phosphat als Vollkornprodukte. Kartoffeln enthalten wenig Phosphat. Wie du aber sicherlich schon weißt, musst du bei Kartoffeln allerdings vor allem wegen des Kaliums aufpassen.
Du kannst außerdem Brote, die mit Hefeteig statt mit Sauerteig zubereitet wurden, bevorzugen. Hefeteig lässt das Phosphat im Getreide unangetastet, wodurch ein guter Teil direkt wieder ausgeschieden wird. Sauerteig andererseits löst das Phosphat beim Keimen aus seiner Verbindung, wodurch mehr Phosphat in deinen Blutkreislauf gelangt.
Nüsse und Phosphat
Nüsse enthalten normalerweise relativ viel Phosphat (und auch Kalium). 100g Erdnüsse sind zum Beispiel bereits ein Drittel deines täglichen Phosphat & Kaliumrichtwerts. Du solltest also Nüsse grundsätzlich nur in ganz geringen Mengen konsumieren.
Süßigkeiten und Phosphat
Es gibt viele Süssigkeiten, die eher wenig Phosphat enthalten. So kannst du zum Beispiel bei Gummibärchen zugreifen. Schokolade solltest du allerdings eher reduzieren und vor allem nicht eine ganze Tafel essen.
Fisch, Fleisch & Wurstwaren und Phosphat
So wie bei Käsen, gibt es große Unterschiede bei unterschiedlichen Fleisch- & Wurstwaren. Salami, Mortadella, Bauchspeck, Corned Beef, Koch- oder Bierschinken enthalten beispielsweise sehr wenig Phosphat. Andererseits füllen eine Portion Leberwurst, Weißwurst oder Hasenfleisch auch schnell einmal die Hälfte deines Tagesrichtwerts an Phosphat.
An der Dialyse empfiehlt dir dein Nephrologe eine eiweißreiche Diät mit eher viel Fleisch, denn als Dialysepatient musst du auch mehr Eiweiß als gewohnt zu dir nehmen.
Auch bei Fisch gibt es Unterschiede. Interessanterweise enthalten Fischstäbchen beispielsweise nur ungefähr die Hälfte an Phosphat im Vergleich zu einer Portion Seelachs.
Getränke und Phosphat
Bier enthält viel Phosphat, auch alkoholfreies Bier . Selbst in Wein versteckt sich Phosphat. Versuche also zu vermeiden, dich rein von Bier und Wein zu betrinken. Spaß beiseite - Alkohol solltest du sowieso eher in geringeren Mengen konsumieren oder sogar ganz darauf verzichten. Trinkst du doch mal ein Glas, schau, dass du deine Phosphatbinder - wenn du welche einnimmst - entsprechend dosierst. Vorsicht ist auch bei Cola und Instantgetränken geboten. Schau' bei allen Getränken immer möglichst genau, was viel und wenig Phosphat enthält und triff danach die Entscheidung, was du heute trinkst.
Gewürze und Phosphat
Grundsätzlich enthalten auch Gewürze Phosphat. Allerdings wird dieses nicht so gut vom Körper aufgenommen, da es Phosphat auf pflanzlicher Basis ist. Daher kannst du in Bezug auf Phosphat eigentlich fleißig zu Gewürzen greifen!
Fertigprodukte & Zusatzstoffe und Phosphat
Es gibt eine Reihe an Lebensmittelzusatzstoffen, die in der EU als Geschmacksverstärker und Haltbarkeitsmittel eingesetzt werden dürfen. Sie werden auf verarbeiteten Produkten mit E-Nummern gekennzeichnet. Zum Beispiel ist E339 Natriumphosphat, oder E340 Kaliumphosphat. Dieses Phosphat wird leider vom Körper besonders gut aufgenommen. Daher sollten solche Produkte lieber im Regal liegen gelassen werden. Das ist ohnehin aus vielen Gründen für dich gesünder!
Die Gesamtdosis ist das Wichtigste
Da Phosphat im Vergleich zu Kalium nur eher langsam schwankt, ist es für dich vor allem wichtig, dass die Gesamtmenge an Phosphat über einen längeren Zeitraum passt. Wenn du deine Phosphatbinder regelmäßig nimmst, primär frische Lebensmittel isst, und bei der Auswahl deiner Lebensmittel zusätzlich darauf achtest, dass du nicht zu viel Phosphat zu dir nimmst, solltest du deinen Zielphosphatwert locker erreichen können.